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Kulturbus Remda-Teichel - ein tolles Angebot im Test

Nachricht, veröffentlicht am 09.07.2022 von Ines Kinsky

Seit 01.07.2022 testet die KomBus ein zusätzliches Rufbus-Angebot im Nahverkehr zur Anbindung des Bereichs Remda-Teichel an die Kernstadt. Möglich sind zusätzliche Fahrten am Freitag- und Samstagabend. Ob der Kulturbus länger als 3 Monate fährt, hängt davon ab, wie die Menschen in den Dörfern das Angebot annehmen.

Rudolstadt Festival 2022 - Remda-Teichel angebunden über den Kulturbus
Rudolstadt Festival 2022 - Remda-Teichel angebunden über den Kulturbus

Den Anstoß zum Projekt gab das AWO - Quartiersmanagement. Johannes Beleites hatte in seiner Zeit als Quartiersmanager ein Konzept entwickelt, in dem unter anderem die Verbesserung der ÖPNV-Anbindung des Bereichs Remda-Teichel an die Rudolstädter Kernstadt als Maßnahme aufgeführt war. Jennifer Martin, seine Nachfolgerin als Quartiersmanagerin für Teichel hat den Ansatz aufgeriffen und ist bei der AWO Rudolstadt und bei KomBus auf offene Ohren gestoßen. Mit dem Anspruch, den Anwohnern der neuen Rudolstädter Ortsteile eine bessere Teilhabe an den kulturellen Angeboten der Stadt zu ermöglichen, wurde die Idee 'Kulturbus' entwickelt. In Befragungen und Gesprächen mit den Menschen war immer wieder zum Ausdruck gebracht worden, dass das ÖPNV-Angebot außerhalb der Schulbusfahrzeiten nicht ausreicht und insbesondere der Besuch von Veranstaltungen am Wochenende nicht abgedeckt ist. 

Das im Zeitraum 01.07. - 30.09.2022 laufende Angebot kommt angesichts der bunten Palette an Kulturevents im Städtedreieck und in Thüringen insbesondere im Zeitraum Juli-Sep zur rechten Zeit. Der Bus fährt am Rudolstädter Busbahnhof ab, nachdem der letzte Zug aus Richtung Jena angekommen ist. Er kann Fahrgäste zu Haltestellen in Ammelstädt, Geitersdorf, Teichel, Treppendorf, Haufeld, Teichröda, Heilsberg, Remda, Altremda Breitenheerda und Sundremda bringen.

Ob die gute Idee länger währt, als es die auf 3 Monate festgesetzte Testphase erwarten lässt, hängt nun von den Menschen in Remda-Teichel ab, die das Angebot nutzen müssen und sich darüber hinaus mit einem finanziellen Beitrag beteiligen sollen. An die Einwohner:innen und Unternehmen des Einzugsbereichs Remda-Teichel wurden am 15.06.2022 Briefe versandt, die das Angebot vorstellen und den Unterstützungsbedarf erläutern. 

Das Thema - Verbesserung der Anbindung der Dörfer an die Einrichtungen und Angebote im Städtedreieck - wird in den Katalog der Handlungsfelder der neuen LEADER RES aufgenommen. Im Bereich des Öffenlichen Personennahverkehrs, der über die Bestellung durch das Land Thüringen finanziert wird, scheint eine langfristig funktionierende Lösung von einem Umdenken auf Landesebene abzuhängen. ÖPNV kann angesichts der Siedlungsstruktur in den ländlichen Räumen Thüringens nicht wirtschaftlich sein! Der Erhalt und Ausbau von regionalen Bahnlinien, eine über die Kreisgrenzen hinaus abgestimmte Taktung von Fahrplänen, die Verknüpfung des OPNV mit touristisch finanzierten Angeboten, wie dem Rennsteigticket, und nicht zuletzt der Ausbau des Alltagsradwegenetzes sind Teil der Lösung einer komplexen Zukunftsfrage für unsere Dörfer. Bürgerschaftlich betriebene Angebote wie Sharing-Modelle oder Bürgerbusse können eine gute Ergänzung sein.

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