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Auftakt der Reihe 'Unser Dorf im Klimawandel' stößt auf Interesse vor Ort

Nachricht, veröffentlicht am 13.05.2023 von Ines Kinsky

Die Zukunftswerkstatt Schwarzatal und die LEADER Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt hatten am 10. Mai nach Sitzendorf eingeladen. Es ging darum, zu informieren, welche konkrete Klimaprognose für Sitzendorf relevant ist und um gemeinsam zu überlegen, was man tun kann, um sich vorzubereiten.

Infoveranstaltung im Sitzendorfer Multifunktionsgebäude / Foto: Ines Kinsky
Infoveranstaltung im Sitzendorfer Multifunktionsgebäude / Foto: Ines Kinsky

Dass die weltweiten Klimaänderungen auch vor unserer Region nicht halt machen, wird spätestens beim Blick auf den Zustand unserer Wälder klar - das Schwarzatal wird schon bald den größten Teil seines Fichtenbestandes verlieren. Was also steht uns in den nächsten Jahrzehnten konkret bevor, und wie können wir uns darauf vorbereiten?

Zu diesem Thema hatten die Zukunftswerkstatt Schwarzatal und die LEADER RAG Saalfeld-Rudolstadt am 10. Mai nach Sitzendorf eingeladen. In seinem einführenden Vortrag ging Burkhardt Kolbmüller zunächst auf die Klimaprognosen für Sitzendorf für die kommenden 30 Jahre ein, die das Thüringer Kompetenzzentrum Klima im Vorfeld bereitgestellt hatte. Davon ausgehend erläuterte er speziell für die Themen Hitze, Wasser und Energie sowohl Risiken als auch möglichen Handlungsoptionen von Kommunen und Bürgern. Stephan Panhans von der Thüringer Energieagentur stellte anschließend verschiedene Klima-Unterstützungsprogramme des Landes vor, und LEADER-Managerin Ines Kinsky verwies auf entsprechende Fördermöglichkeiten im Bereich der ländlichen Entwicklung.

In der anschließenden Diskussion ging es zunächst um das Thema Photovoltaik. Aus verschiedenen Richtungen wurden vor allem die derzeit unzureichenden Fördermöglichkeiten für die Installation von PV-Anlagen problematisiert. Da hier ganz offensichtlich großes Interesse und Informationsbedarf bestehen, soll in nächster Zeit eine weitere Veranstaltung speziell zur Photovoltaik mit Fachleuten der Thüringer Energieagentur organisiert werden.

Das zweite große Thema war der Hochwasserschutz. Die anwesenden Bürgermeister Martin Friedrich (Sitzendorf) und Steffen Günter (Unterweißbach) schilderten eindrucksvoll und emotional ihre bislang vergeblichen Bemühungen, für entsprechende Vorsorgemaßnahmen speziell am Blambach und am Weißbach die erforderliche Finanzierung zu organisieren. Ihre Botschaft war eindeutig: Man fühlt sich von der Landesregierung im Stich gelassen.

Wenngleich für letztere Frage an diesem Abend keine befriedigende Lösung gefunden werden konnte, zeigten angeregte Diskussionen in kleineren Kreisen doch, dass die lokale „Übersetzung“ des komplexen Klima-Themas die anwesenden ca. 35 Teilnehmer interessiert und bewegt hat.

Weitere Veranstaltungen in ähnlicher Konstellation werden in anderen Orten der Region, u.a. in Deesbach, Mellenbach, Oberweißbach und Bad Blankenburg, folgen. Gemeinsam mit dem Thüringer Kompetenzzentrum Klima werden wir dabei für jeden Ort (in diesem Fall Sitzendorf) die Klimaprognosen für die nächsten 30 Jahre vorstellen, auf mögliche Risiken hinweisen und konkrete Handlungsmöglichkeiten für die Gemeinde, die Zivilgesellschaft und die Bürgerinnen und Bürger einschließlich potenzieller Fördermöglichkeiten aufzeigen.

Burkhardt Kolbmüller, Zukunftswerkstatt

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