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Inspirierender Austausch im Göttinger Land

Nachricht, veröffentlicht am 10.08.2022 von Ines Kinsky

Die Reisegruppe aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt hat in zwei Tagen in der LEADER Region Göttinger Land Projekte besichtigt und mit den Menschen gesprochen, die als Macher und Unterstützer dahinter stehen. Wir haben wertvolle Erkenntnisse mit nach Hause genommen, die in die Erarbeitung der neuen RES einfließen werden.

Die Reisegruppe beim Gartenprojekt in Landolfshausen / Foto: Hartmut Berndt
Die Reisegruppe beim Gartenprojekt in Landolfshausen / Foto: Hartmut Berndt

Auf unserer Tour durch das Göttinger Land haben wir im Dorfladen Bremke mit Silvia Jeschina und Ruth Junge gesprochen. Wir haben gelernt: Ein Dorfladen funktioniert nur, wenn er viele Standbeine hat und bei der Warenlogistk auf ein Netzwerk zurückgreifen kann. Der Dorfladen Bremke hat eine 100-jährige Tradition und wird durch einen Dorfladen Verein unterstützt. Öffnungszeiten (auch am Sonntag zum Brötchen-Holen!) werden in Bremke ehrenamtlich abgesichert.

In Landolfshausen haben wir uns ein gemeinschaftliches Gartenprojekt angeschaut. Neben Vertretern des Projektteams, hinter dem maßgeblich Franziska Huhn steht, war der Bürgermeister Michael Becker vor Ort und hat uns eindrücklich geschildert, welche Bedeutung das Gartenprojekt für sein Dorf hat.

In Ebergötzen haben wir das Brotmuseum besucht. Agnieszka Steuerwald hat uns in einer kurzen Führung durch das Haus aufgezeigt, wie bedeutend vermeintlich Alltägliches ist. Das Brotmuseum wird im Betrieb vom Landkreis Göttingen unterstützt und konnte mehrere LEADER Projekte nutzen, um Anlage und Ausstellung weiter zu entwickeln. Das Brotmuseum Ebergötzen ist wichtiger Teil der Freizeitinfrastruktur im Landkreis. Hartmut Berndt, der Regionalmanager im Göttinger Land, der die Tour organisiert und uns begleitet hat, hatte eingeräumt, dass es im Göttinger Land im Vergleich zum Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mit seinen Burgen, Schlössern und touristischen Highlights hier deutlich weniger Attraktionen gibt.

Nächster Halt war das Bioenergiedorf Krebeck-Wollbrandshausen. Die Bioenergiedörfer im Göttinger Land (darunter Jühnde) waren vor vielen Jahren die ersten ihrer Art in Deutschland und in diesem Zusammenhang auch schon einmal Ziel einer unserer LEADER Exkursionen. Karl Heine, Geschäftsführer der örtlichen Bioenergie-Genossenschaft, hat von der Entstehung und vor allem über die aktuelle Geschäftstätigkeit berichtet. Wir haben gelernt: Auch ein Bioenergiedorf strebt danach, wirtschaftlich solide zu arbeiten und muss sich in diesem Zusammenhang beständig am Markt bewähren.

Übernachtet haben wir in einem Landhotel bei Duderstadt. Den gemeinsamen Abend haben wir genutzt, um weiter zu diskutieren und mit Dr. Michael Glatthaar (proloco) die Erfahrungen des Tages für das Konzept aufzuarbeiten. An dieser Stelle: Vielen Dank an Christel Wemheuer, die LAG Vorsitzende und Dr. Claudia Tunsch, LAG Mitglied, die sich die Zeit genommen haben, uns bei der Tour zu begleiten und mit uns LEADER Erfahrungen auszutauschen.

Den Sonntag Vormittag haben wir in Spanbeck verbracht. Dorfmoderatorin Margitta Kolle war trotz Corona Erkrankung via Zoom dabei und hat das südniedersächsische Erfolgsprojekt 'Dorfmoderation' vorgestellt. Margitta Kolle ist selbst Dorfmoderatorin in ihrem Ort Spanbeck und seit kurzem in einer beim Landkreis neu geschaffenen Personalstelle als hauptamtliche Koordinatorion für die Dorfmoderator:innen in den Regionen Göttinger Land und Osterrode angestellt. Jochen Kirchhelle hat uns das  E-Car Sharing Spanbeck vorgestellt - eines der vielen Projekte des umtriebigen Dorfes. Mitgenommen haben wir unter anderem Ideen zu thematischen Projektaufrufen / Wettbewerben, die helfen, strategische Ansätze der RES in Projekte zu überführen.

Wie immer bei geplanten Exkursionen hat alles länger gedauert als gedacht und die geplante Grenzwanderung bei Teistungen wurde zugunsten eines entspannten Mittagessens gestrichen. Trotzdem haben wir das Stichwort 'Geschichte erleben' aus unserem Besuch in dem ehemaligen 'Grenzrandgebiet' Göttinger Land als außerordentlich wichtig mitgenommen. Auch die Dorfmoderation startet ihre Prozesse vor Ort mit der Feststellung 'Dorf ist nicht gleich Dorf'. Woher kommen wir? und Wohin wollen wir? hängt eng zusammen.

Unser besonderer Dank gilt Dr. Hartmut Berndt, der die Kontakte zu den Projektträgern hergestellt und die Tour vor Ort organisiert hat. Dank an den Landkreis Göttingen, der einen Kleinbus zur Verfügung gestellt hat. Die Exkursionsteilnehmer sind unter Nutzung des 9,- Tickets per Bahn angereist!

Die Exkursion ins Göttinger Land ist Teil unseres Beteiligungsprozesses zur Erstellung der neuen LEADER Entwicklungsstrategie.

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